Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!newsswitch.lcs.mit.edu!netnews.com!newsfeed.icl.net!newsfeed00.sul.t-online.de!t-online.de!bignews.mediaways.net!news-fra1.dfn.de!news.Uni-Mainz.DE!german
From: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer)
Newsgroups: de.comp.text.tex,de.answers,news.answers
Subject: TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 6 of 11)
Supersedes: <de-tex-faq-6-945699165@dante.de>
Followup-To: de.comp.text.tex
Date: 18 Jan 2000 16:58:50 GMT
Organization: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.
Lines: 794
Approved: news-answers-request@MIT.EDU
Distribution: world
Expires: 03 Mar 00 17:58:47
Message-ID: <de-tex-faq-6-948214727@dante.de>
References: <de-tex-faq-1-948214727@dante.de>
Reply-To: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer)
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Mime-Version: 1.0
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit
X-Trace: bambi.zdv.Uni-Mainz.DE 948214730 9497 134.93.8.35 (18 Jan 2000 16:58:50 GMT)
X-Complaints-To: usenet@mail.uni-mainz.de
NNTP-Posting-Date: 18 Jan 2000 16:58:50 GMT
Summary: This posting contains a list of Frequently Asked Questions
         (and their answers) about the typesetting system TeX and
         about DANTE e.V., the german-speaking TeX users group.
         It is in German and uses the ISO Latin-1 character set.
Keywords: FAQ TYPESETTING TeX USERGROUP DANTE
Originator: german@sun2.dante.de
Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.text.tex:27411 de.answers:4115 news.answers:175384

Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.005)
Archive-name: de-tex-faq/part6
Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 6 ---



   Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
             Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


            Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


                      (Version 59 vom Januar 2000)

------------------------------------------------------------------------


6 TeX, LaTeX, Makros etc. (II)


6.1 Abbildungen und Tafeln (*)


6.1.1 Wieso werden die meisten meiner Abbildungen an das Ende des
Kapitels oder Dokuments verschoben?

Das optionale Argument der `figure'- oder `table'-Umgebung _schränkt_
die Plazierungsmöglichkeiten auf die angegebenen Orte ein. Mit dem
optionalen Argument gibt man also _nicht_, wie oft fälschlich geglaubt
und weiterverbreitet wird, die Plazierung für weitere Orte an. Deshalb
nie Plazierungsangaben nur auf [h] einschränken, sondern mindestens
einen weiteren Ort mit angeben! Grund: Kann die Abbildung nicht `h'ier
plaziert werden, darf sie nirgendwo anders gesetzt werden und wird nach
hinten an das Ende des Kapitels bzw. des Dokuments geschoben. Da LaTeX
die Reihenfolge der Abbildungen bzw. der Tafeln nicht verändert, werden
alle nachfolgenden Abbildungen bzw. Tafeln mit dieser nicht plazierbaren
Abbildung oder Tafel nach hinten verschoben. Genau dasselbe kann
passieren, wenn die Plazierungsbeschränkung mit [p] angegeben wird, das
Bild kleiner als \floatpagefraction ist und das nächste Bild nicht
zusammen mit diesem auf eine Seite paßt. Ebenso bei einer Beschränkung
auf [t] und einem Bild, das größer als \textfraction ist, dto. für [b]
und \bottomfraction.
Tip: Lassen Sie zu Beginn das optionale Argument der `figure'- oder
`table'-Umgebung weg - es ist nicht ohne Grund ein _optionales_ Argument
dieser Umgebungen! Fügen Sie später für eine Endfassung Ihres Dokuments
nur an den Stellen ein optionales Argument mit
Plazierungseinschränkungen ein, wenn z.B. eine bestimmte Abbildung oder
Tafel auf einer eigenen Seite oder auf einer Seite oben erscheinen
sollte.
Weitere Hinweise finden Sie in

* Axel Reichert: ``Gleitobjekte - die richtige Schmierung''
  CTAN: info/german/gleitobjekte/
* Axel Reichert: ``Satz von Tabellen''
  CTAN: info/german/tabsatz/
* Piet van Oostrum: ``Floats in LaTeX''
  http://www.cs.ruu.nl/~piet/floats/


6.1.2 Wie kann ich die Default-Plazierungseinschränkungen ändern? Ich
möchte meine Abbildungen auch `h'ier plazieren, ohne jedesmal das
optionale Argument angeben zu müssen.

In LaTeX werden diese Angaben, die sogenannten `float placement
specifier' für die `figure'- und `table'-Umgebungen in den Makros
\fps@figure und \fps@table abgelegt. Durch die Redefinitionen

  \renewcommand{\fps@figure}{htbp}
  \renewcommand{\fps@table}{htbp}

(Zeilen mit \makeatletter ... \makeatother klammern oder in eine sty-
Datei schreiben, siehe auch Abschnitt 8.5.4) fügt man noch die `h'ier-
Plazierung hinzu.
Die Standard-LaTeX-Klassen setzen die Default-Plazierungen auf `tbp',
untersagen also die `h'ier-Plazierung einer Abbildung bzw. Tafel. Dies
ist in den meisten Fällen auch sinnvoll, da Abbildungen und Tafeln nur
dazu dienen, die Aussagen im Text durch beispielsweise eine
anschaulichere Darstellung oder kompakte Übersicht zu unterstützen. Die
Abbildung oder Tafel ist damit _nicht_ integraler Bestandteil des
Textes, sondern ein dem Text noch zusätzlich zugeordneter Bestandteil
des Dokuments. Daher sollten diese den Text nicht unterbrechen, was eine
`h'ier-Plazierung zweifellos tun würde. Somit ist der Default `tbp' in
den meisten Fällen sinnvoll.

6.1.3 Wie muß ich die `float'-Parameter ändern, so daß die Abbildungen
und Tabellen günstiger innerhalb eines Abschnitts verteilt werden?

Der Plazierungsalgorithmus von LaTeX erledigt diese Aufgabe eigentlich
sehr gut, wenn man einmal selbst durchzuspielen versucht, wohin man
selbst unter den gegebenen Bedingungen und Wechselwirkungen eine
Abbildung oder eine Tabelle hinsetzen bzw. schieben würde. Ist man mit
dem Ergebnis dennoch nicht ganz zufrieden, kann man einmal folgendes
probieren:
Zuerst sollte man die Plazierungsbeschränkungen an allen `figure'- und
`table'-Umgebungen entfernen. Anschließend kann man die Parameter des
Plazierungsalgorithmus ändern:
Eine oder mehrere Abbildungen kommen erst auf eine eigene Seite, eine
sogenannte `float page', wenn diese mindestens 60% der Seite einnehmen.
Damit gibt es weniger `float pages', die nur halbvoll sind.
Empfehlenswert ist ein Wert zwischen 50% und 80%, je nachdem wie viele
Abbildungen existieren, wie groß und wie unterschiedlich groß diese
Abbildungen sind.

  \renewcommand{\floatpagefraction}{.6}% vorher: .5

Von einer Seite muß neben den Abbildungen, die `h'ere, `t'op und
`b'ottom plaziert werden, noch mindestens 15% Text erscheinen. Diesen
Wert sollte man nicht zu klein wählen, um nicht nur Seiten zu erzeugen,
bei denen man den Text suchen muß. Bei vielen Bildern lieber den Wert
von \floatpagefraction kleiner wählen. Empfehlenswert ist ein Wert
zwischen 10% und 30%.

  \renewcommand{\textfraction}{.15} % vorher: .2

Maximaler Anteil der Seite, die für Abbildungen, die `t'op bzw. `b'ottom
plaziert werden, verwendet werden darf. Diese Werte sollte man nicht zu
groß wählen, bei vielen Abbildungen lieber den Wert von
\floatpagefraction kleiner wählen. Insbesondere \bottomfraction sollte
man klein halten, da Abbildungen gewöhnlich auf einer Seite oben
vermutet werden. Empfehlenswert sind Werte zwischen 50% und 85% für
\topfraction und 20% bis 50% für \bottomfraction. Einer dieser beiden
Werte sollte stets größer als \floatpagefraction sein! (\topfraction
sollte nie auf 1.0, \textfraction nie auf 0.0 gesetzt werden!)

  \renewcommand{\topfraction}{.8}     % vorher: .7
  \renewcommand{\bottomfraction}{.5}  % vorher: .3

Maximale Anzahl der Abbildungen und Tabellen, die auf einer Seite `t'op
bzw. `b'ottom bzw. insgesamt auf der Seite plaziert werden. Hat man
viele kleine Abbildungen sollte man diese Werte erhöhen. Will man
Abbildungen möglichst auf eine `float page' setzen, sollte man
`topnumber' und `bottomnumber' auf 0 setzen und \floatpagefraction bis
auf 0.01 erniedrigen.

  \setcounter{topnumber}{3} % vorher: 2
  \setcounter{bottomnumber}{1} % vorher: 1
  \setcounter{totalnumber}{5} % vorher: 3

Nachdem man mit den geänderten Plazierungsparametern ein
zufriedenstellendes Ergebnis erzielt hat, kann man durch gezielten
Einsatz des optionalen Arguments der `figure'- bzw. `table'-Umgebung
einzelne ungünstig plazierte Abbildungen und Tabellen entsprechend
verschieben. Hierbei sollte man nur die nicht erwünschte Plazierung
entfernen, also z.B. [bp] angeben, falls eine `t'op-Plazierung ungünstig
ist.
Die Bedeutung dieser Parameter wird anschaulich in bildlicher Form in
dem Artikel `The layouts package: User manual' (`layman') von Peter R.
Wilson beschrieben. Die für die verwendete Dokumentenklasse geltenden
Werte können mit dem zugehörigen LaTeX-Paket `layouts' angezeigt und
einfach testweise geändert werden. `layouts' zeigt darüberhinaus auch
viele weitere für das Layout eines Dokumentes wichtigen Parameter an.

layouts:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/layouts
layman:   CTAN: macros/latex/contrib/supported/layouts/layman.tex


6.1.4 Wie kann ich die Fehlermeldung `! LaTeX Error: Too many
unprocessed floats.' vermeiden?

LaTeX reserviert für alle `floats', also `figure'- und `table'-
Umgebungen, eines Dokuments 18 Insertion-Registertupel. Der genannte
Fehler taucht auf, wenn alle 18 Registertupel belegt sind. Eigentlich
sollte der Speicherplatz für 18 noch zu plazierende `floats' für alle
Gegebenheiten ausreichen, so daß dieser Fehler nur auftreten kann, wenn
a) ein `float' beispielsweise aufgrund von zu restriktiven
Plazierungsangaben (siehe Frage 6.1.1) nicht auf eine Seite gesetzt
werden kann oder b) sehr viele, meist unterschiedlich große `floats' mit
sehr wenig Text auftreten. In Fall a) kann man durch andere
Plazierungseinschränkungen oder Änderungen der `float'-Parameter den
Überlauf vermeiden. In Fall b) sollte man mehr erläuternden Text
schreiben, eine eigene nicht fließende Umgebung definieren (da ja die
Abbildungen im Vordergrund stehen und eher der Text zwischen die
Abbildungen `fließt') oder das Paket `morefloats' verwenden. Letzteres
allokiert weitere 18 Insertion-Registertupel, so daß man jetzt insgesamt
36 `floats' zwischenspeichern kann, bevor der Fehler auftritt. Leider
hat man dadurch 18 Savebox-, Zähler-, Längen- und Glue-Register weniger,
so daß man jetzt evtl. auf den Fehler `No room for a new ...' stößt.

morefloats:  CTAN: macros/latex209/contrib/misc/morefloats.sty


6.1.5 Wie kann ich es erreichen, daß zwei Abbildungen nicht auf
verschiedenen Seiten, sondern möglichst direkt untereinander plaziert
werden?

In eine einzige `figure'- bzw. `table'-Umgebung können auch mehrere
Abbildungen oder Tafeln gesetzt und mit eigenen Unterschriften versehen
werden:

  \begin{figure}
    erstes Bild
  \caption{erstes Bild}
  \vspace{\floatsep}    % zusaetzlicher Abstand zwischen zwei `floats'
    zweites Bild
  \caption{zweites Bild}
  \end{figure}

Alle Abbildungen oder Tafeln einer Umgebung werden dann nicht mehr
getrennt. Aus diesem Grund sollte man auch darauf achten, daß eine
`figure'- oder `table'-Umgebung durch zu viele Abbildungen und Tafeln
nicht zu hoch wird.

6.1.6 Wie kann ich in einer Abbildung zwei Bilder nebeneinander setzen?

Man kann zum Beispiel zwei `minipage'-Umgebungen verwenden, wobei man
dann auch mit deren optionalem Argument die Ausrichtung der beiden
Bilder angeben kann:

  \begin{figure}
  \begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption
    Bild links
    \caption{Bildunterschrift links}
  \end{minipage}
  \hspace{.1\linewidth}% Abstand zwischen Bilder
  \begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption
    Bild rechts
    \caption{Bildunterschrift rechts}
  \end{minipage}
  \end{figure}


6.1.7 Wie kann ich eine Abbildung (`figure') und eine Tafel (`table')
nebeneinander setzen? (*)

Verwendet man statt der Anweisung \caption die im Paket `capt-of'
definierte Anweisung \captionof, so ist es möglich, eine eigentlich zu
einer anderen Fließumgebung gehörige Beschriftung zu erreichen. Wie hier
gezeigt

  \usepackage{capt-of}
  ...
  \begin{figure}
    \begin{minipage}{.5\linewidth}
      Abbildung
     \caption{Abbildung}
    \end{minipage}%
    \begin{minipage}{.5\linewidth}
      Tafel
      \captionof{table}{Tafel}
      % auch: \captionof{table}[Eintrag im Verzeichnis]{Tafel}
    \end{minipage}
  \end{figure}

kann man eine Abbildung und eine Tafel nebeneinander setzen, wobei die
Unterschriften auch in das jeweilige Verzeichnis gelangen. Die Anweisung
\captionof ist auch geeignet, um nichtgleitende Abbildungen mit einer
Bildunterschrift zu versehen.

capt-of:  CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/capt-of.sty


6.1.8 Wie kann ich mehrere zusammengehörige Abbildungen bzw. Tafeln
entsprechend mit 1a, 1b etc. numerieren?

Das Paket `subfigure' bietet die Anweisung \subfigure an, mit der man
dies innerhalb der gewohnten `figure'- oder `table'-Umgebung erreichen
kann.

subfigure:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/subfigure/


6.1.9 Gibt es bei der Option `twocolumn' die Möglichkeit, Abbildungen
(`figure') und Tafeln (`table') über beide Spalten, also die gesamte
Textbreite einer Seite zu setzen?

Statt `figure'- die `figure*'-, statt `table'- die `table*'-Umgebung
verwenden.

6.1.10 Wieso bekomme ich den Fehler `! LaTeX Error: Not in outer par
mode.', wenn ich z.B. die Breite einer Abbildung begrenzen will?

Eine `figure'- oder `table'-Umgebung ist ein sogenannter `float', d.h.
der Inhalt ``fließt'' an eine andere Stelle. Deshalb darf diese Umgebung
nicht innerhalb einer anderen, wie `minipage', \parbox o.ä. verwendet
werden. Die Eingabe

  \begin{minipage}{5cm}   %% FALSCH!
  \begin{figure}
    Bild
    \caption{text}
  \end{figure}
  \end{minipage}

ist daher falsch und erzeugt den in der Frage genannten Fehler. Korrekt
und auch logisch einsichtiger ist es, wenn man den Inhalt der `figure'-
Umgebung in eine `minipage' packt, also diese _in_ die `figure'-Umgebung
setzt:

  \begin{figure}
    \begin{minipage}{5cm}   %% KORREKT!
      Bild
      \caption{text}
    \end{minipage}
  \end{figure}


6.1.11 Wie kann ich das Layout der Bildunterschriften (\caption)
verändern?

LaTeX verwendet die interne Anweisung \@makecaption{Bild Nr}{Text}, um
die Bildunterschrift inkl. Bildnummer zu setzen. Durch Umdefinieren
dieser Anweisung, die in der Dokumentklasse definiert wird, kann man das
Layout ändern. Will man nur die Bildnummer (z.B. ``Abbildung 1'')
ändern, so reicht es oftmals aus, die interne Anweisung \fnum@figure
bzw. für Tafeln \fnum@table entsprechend umzudefinieren.
Zur Erleichterung gibt es einige leicht zu verwendende Pakete: `caption'
bzw. `caption2' haben viele Optionen; diese Pakete ermöglichen die
Variation der Schriftart und -größe und des Layouts (zentriert,
überhängend, Absatz mit Einrückung usw.). Beispiel:

  \usepackage[bf]{caption2}
  \renewcommand{\captionfont}{\small\itshape}

für einen etwas kleineren und kursiv gesetzten Unterschriftentext, wobei
die Bildnummer weiterhin fett gesetzt wird.
Um die Benennung zu ändern, wenn man also statt ``Abbildung''
beispielsweise ``Abb.'' vewenden möchte, erreicht man dies durch

  \renewcommand{\figurename}{Abb.}

Im Falle einer Tabelle muß analog dazu \tablename umdefiniert werden.
Speziellere Lösungen existieren natürlich auch oder sind teilweise in
einigen Dokumentklassen enthalten. So enthalten die NTG-Klassen
beispielsweise Befehle, um alle Fonts (Sections, Captions, Running
Heads) zu verändern.

epslatex:          CTAN: info/epslatex.ps
                   CTAN: info/epslatex.pdf
caption/caption2:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/caption
NTG-Klassen:       CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass
hangcaption:       CTAN: macros/latex209/contrib/misc/hangcaption.sty
isucaption:        CTAN: macros/latex209/contrib/misc/isucaption.sty


6.1.12 Wie kann man neue Typen von Gleitumgebungen (`floats') z.B. für
weitere Arten von Tabellen oder Programm-Code erzeugen?

Prinzipiell muß man für einen neuen Typ von Gleitumgebung einige Makros
definieren. Beispielsweise sind für die zu definierenden Umgebungen
`faqtable' und `faqtable*' die folgenden Anweisungen (in eine .sty-Datei
schreiben, da interne Anweisungen!) notwendig,

  \newcounter{faqtable}[section]
  %\renewcommand{\thefaqtable}{\thesection.\arabic{table}}
  %% \thefaqtable wird bereits durch \newcounter definiert
  \renewcommand{\fps@faqtable}{tp}  % nicht `h' bzw. `b'
  \renewcommand{\ftype@faqtable}{4} % type is a power of two!
  \renewcommand{\ext@faqtable}{lot} % Endung der Hilfsdatei
  \renewcommand{\fnum@faqtable}{FAQ-Tabelle~\thefaqtable}
  \newenvironment{faqtable}{\@float{faqtable}}{\end@float}
  \newenvironment{faqtable*}{\@dblfloat{faqtable}}{\end@dblfloat}

wobei damit noch keine Anpassungen des Inhaltsverzeichnisses, ein
eigenes Inhaltsverzeichnis oder sonstige Anpassungen des Layouts
durchgeführt sind. Mehr Informationen dazu findet man im Buch `Der
LaTeX-Begleiter'.
Sehr viel einfacher geht dies mit dem `float'-Paket, mit dem z.B. obiges
auch der normale LaTeX-Benutzer mit der simplen Anweisung

     \newfloat{faqtable}{tp}{lot}[section]

definieren kann. Daneben sind auch schon einige `float'-Layouts
vordefiniert und können ebenso einfach verwendet werden.

float:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/float


6.1.13 Abbildungen und Tafeln sollen _immer_ nach dem ersten Verweis auf
sie gesetzt werden. Wie? Es ist möglich, daß LaTeX sie vor der
Abschnittsüberschrift plaziert. Wie unterbinde ich das?

Mit dem LaTeX2e-Paket `flafter', das Bestandteil jeder LaTeX2e-
Verteilung ist, werden Abbildungen und Tafeln nie vor dem Text plaziert,
in dem sie im Dokument angegeben werden. Damit LaTeX2e sie also nie vor
dem ersten Verweis plaziert, schiebt man die entsprechende `figure'-
bzw. `table'-Umgebung einfach hinter die erste \ref- bzw. \pageref-
Anweisung.

flafter:  CTAN: macros/latex/base/
          CTAN: macros/latex/unpacked/


6.1.14 Gibt es eine einfache Möglichkeit, eine Abbildung oder Tafel
innerhalb des normalen Textes zu setzen, sie also mit dem normalen Text
umfließen zu lassen?

Hierfür gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Paketen mit
unterschiedlichen Beschränkungen und Vor- und Nachteilen, die Piet van
Oostrum in einer Liste, die er unregelmäßig nach `comp.text.tex' postet,
aufzählt:

     `flow', `floatflt' (für LaTeX2e, Vorgänger `floatfig' ist für
     LaTeX 2.09), `picinpar' (veraltet), `picins', `window',
     `wrapfig'.

Empfohlen werden: `picins' (funktioniert auch in Listen-Umgebungen),
`floatflt' und `wrapfig' (unterstützen neben `figure'- auch `table'-
Umgebungen), da diese am meisten können und die wenigsten Fehler
aufweisen.

picins:    CTAN: macros/latex209/contrib/picins
floatflt:  CTAN: macros/latex/contrib/other/floatflt
wrapfig:   CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/wrapfig.sty


6.1.15 Wieso erhalte ich bei einigen Abbildungen falsche Querverweise,
obwohl ich doch die \label-Anweisung innerhalb der `figure'-Umgebung
verwendet habe?

Die \label-Anweisung muß _nach_ der Anweisung folgen, die für die
Numerierung und damit auch für die `Verankerung' des Verweises sorgt.
Solche Verankerungsanweisungen sind z.B. \section oder \caption, die
`figure'-Umgebung dagegen ist keine. Daher muß das \label _nach_ der
entsprechenden \caption folgen:

  \begin{figure}
    ... Abbildung ...
    \caption{Dies ist eine Abbildung}
    \label{fig:beispielabbildung}
  \end{figure}


6.1.16 Wie kann ich erreichen, daß sich eine Tabelle über mehrere Seiten
erstreckt?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden Pakete `longtable' und `supertabular'
sowie `ltxtable', welches die Möglichkeiten von `longtable' und
`tabularx' in sich vereinigt.
`longtable' benutzt auf jeder Seite die gleiche Spaltenbreite, während
`supertabular' auf jeder Seite die Spaltenbreite neu berechnet.
`supertabular' funktioniert im Gegensatz zu `longtable' auch mit der
Klassenoption `twocolumn'. `tabularx' ist nicht direkt für mehrseitige
Tabellen gedacht, sondern zum Austreiben einer Tabelle auf eine
bestimmte Breite. Eine mehrseitige Tabelle kann mit `ltxtable' auf eine
bestimme Breite ausgetrieben werden, wofür auch die Pakete `longtable'
und `tabularx' erforderlich sind.

longtable:     CTAN: macros/latex/required/tools/
tabularx:      CTAN: macros/latex/required/tools/
supertabular:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/supertabular
ltxtable:      CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle


6.1.17 Wie kann ich einzelne Felder oder größere Bereiche einer Tabelle
farbig oder grau hinterlegen?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden Pakete `colortbl' und `colortab'.
Nähere Hinweise sind den beiliegenden Dokumentationen oder dem Buch
``The LaTeX Graphics Companion'' (siehe Abschnitt 2.4.1) zu entnehmen.

colortbl:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle
colortab:  CTAN: macros/generic/colortab/


6.2 Fußnoten, Endnoten etc.


6.2.1 Die Fußnoten sollen gesammelt am Ende des Kapitels erscheinen.


endnotes:  CTAN: macros/latex209/contrib/misc/endnotes.sty


6.2.2 Ich möchte meine Fußnoten auf jeder Seite neu beginnend
durchzählen, d.h. auf jeder Seite soll mit `1' begonnen werden.


footnpag:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/footnpag


6.2.3 Ich möchte den maximal von den Fußnoten eingenommenen Platz auf 10
Zeilen beschränken. Wie?

Das Längenregister \dimen\footins gibt die maximale Höhe der Box mit den
Fußnoten für eine Seite an. Nach

  \setlength{\dimen\footins}{10\baselineskip}

wird dieser Platz von normalerweise 8 Inch (ca. 20,5 cm) auf ca. 10
Zeilen beschränkt.

6.2.4 Wie erreiche ich eine andere Formatierung der Fußnoten?

Mit dem Paket `footmisc' von Robin Fairbairns (hatte bis Januar 1998
noch den Namen `footnote') kann man sehr einfach einige andere
Formatierungen auswählen. Ansonsten findet man im Buch `Der LaTeX-
Begleiter' nähere Informationen.

footmisc:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/footmisc/


6.2.5 Wie erhalte ich eine Fußnote innerhalb einer `figure' oder
`table'? Es erscheint zwar eine Markierung, aber kein Fußnotentext.

In Gleitumgebungen funktionieren keine Fußnoten, da diese mitgleiten
müßten, was ohne sehr viel Aufwand nicht möglich ist. Abhilfe kann man
dadurch schaffen, daß man Fußnoten innerhalb einer \caption vermeidet
und den Fußnotentext in die Unterschrift mit einbindet. Ansonsten kann
man die Abbildung oder Tafel in eine `minipage'-Umgebung einklammern, so
daß der Fußnotentext mit in die Gleitumgebung gesetzt wird und somit
mitgleiten kann. Die dann meist störende Abgrenzungslinie kann man mit
\renewcommand{\footnoterule}{} innerhalb der `minipage'-Umgebung
vermeiden.

  \begin{figure}
  \begin{minipage}{\linewidth}
    \renewcommand{\footnoterule}{}
    ... Abbildung mit \footnote{...} ...
  \end{minipage}
  \caption{ ... }
  \end{figure}


6.3 Grafiken, Bilder, Farbe und andere Effekte


6.3.1 Wie kann ich Grafiken in mein (La)TeX-Dokument einfügen?

Die LaTeX-Pakete `graphics' bzw. `graphicx' definieren die Anweisung
\includegraphics, welche einen einfachen Weg darstellt, die Einbindung
von Grafiken in ein LaTeX-Dokument in einer weitgehend
systemunabhängigen Syntax vorzunehmen. Die früher für denselben Zweck
verwendeten Anweisungen \psfig, \epsfig, \epsfbox u.s.w. (enthalten in
den Paketen `psfig', `epsf' und `epsfig') sollten nicht mehr verwendet
werden, da sie teilweise fehlerhaft sind, nur für ausgewählte Treiber
funktionieren und auch nicht weiterentwickelt werden.
Neben \includegraphics werden weitere nützliche Befehle zum Skalieren
und Rotieren definiert. Die Größe der Grafik, die von LaTeX benötigt
wird, um entsprechend Platz für die Grafik zu lassen, wird bei
Encapsulated-PostScript-(EPS-)Dateien direkt aus dem `BoundingBox'-
Kommentar in der EPS-Datei gelesen. Bei anderen, insbesondere bei binär
vorliegenden Grafikformaten wie `gif' oder `pcx' kann die Größe in einer
begleitenden Textdatei bzw. im optionalen Argument der Anweisung
\includegraphics angegeben werden. Mit dem Paketparameter `draft' des
Paketes `graphics' kann man LaTeX veranlassen, in die dvi-Datei nur
einen Rahmen in der Größe der Grafik statt des Verweises auf die
Grafikdatei einzufügen, was das Betrachten beschleunigt und zum
Korrekturlesen manchmal hilfreich ist.
Die Grafikinformation kann bei EPS-Dateien sowohl als Vektoren als auch
in Form von Angaben zur Position der einzelnen Grapkikpunkte
(Pixelgrafik) enthalten sein. Wenn möglich, sollte man immer
Vektorgrafiken bevorzugen, da sie ohne Qualitätsverluste skaliert werden
können. Ist man, wie bei gescannten Bildern, auf Pixelgrafiken
angewiesen, so sollte man zur Vermeidung von Qualitätsverlusten darauf
achten, daß die Auflösung der Grafik derjenigen des Druckers entspricht.
Man bedenke auch, daß Grautöne nur mit besser auflösenden Ausgabegeräten
(mind. 600dpi, besser mehr) gut wiedergegeben werden.
Um vorhandene Pixelgrafiken nach EPS zu wandeln, kann man die
Exportfunktion etlicher Grafikprogramme nutzen. Es gibt darüberhinaus
die beiden Programme `jpeg2ps' und `tiff2ps', die sehr kompakte EPS-
Dateien erzeugen. Sie erfordern Ausgabegeräte, die `PostScript Level 2'
beherrschen, wie z.B. alle modernen PS-Drucker und neue Ghostscript-
Versionen. Ein weiteres Programm, welches eine Vielzahl von
Grafikformaten konvertieren kann, ist `convert', das Bestandteil der
Programmsammlung `ImageMagick' ist. Es steht ebenfalls für viele
Betriebssysteme zur Verfügung. Da die meisten dvi-Preview-Programme
enthaltene EPS-Grafiken nicht darstellen können, empfiehlt es sich, die
dvi-Datei nach PostScript zu wandeln und dann einen PostScript-Preview-
Programm (`gv', `gsview', `ghostview', `Ghostscript' etc.) zu verwenden.
Sehr ausführliche und gut verständliche Hinweise zu diesem Thema enthält
Keith Reckdahls Artikel `Using Imported Graphics in LaTeX2e' (epslatex)
und das Buch `The LaTeX Graphics Companion' von Michel Goossens u.a.
sowie `TeX/LaTeX und Graphik, ein Überblick über die Verfahren' von
Friedhelm Sowa (siehe Abschnitte 2.4.1 und 2.4.2).

graphics/graphicx:              CTAN: macros/latex/required/graphics/
graphicx (Plain-TeX):           CTAN: macros/plain/graphics/
epslatex ():                    CTAN: info/epslatex.ps
                                CTAN: info/epslatex.pdf
Graphics and Colour with LaTeX  http://www.linmpi.mpg.de/english/
(Patrick W. Daly):              services/software/latex/
jpeg2ps:                        http://www.ifconnection.de/~tm/
                                CTAN: support/jpeg2ps/
tiff2ps:                        CTAN: graphics/tiff/
tiff2ps:                        CTAN: support/pstools/tiff2ps/
ImageMagick:                    http://www.wizards.dupont.com/cristy/
                                ImageMagick.html


6.3.2 Wie kann ich erreichen, daß, statt Grafiken einzufügen, nur leerer
Platz in der Größe der Grafiken im LaTeX-Dokument freigehalten wird?

Mit der Option `draft' der Pakete `graphics' bzw. `graphicx'

  \usepackage[draft]{graphicx}

erreicht man, daß statt der Grafiken nur ein Rahmen in Größe der Grafik
gezeichnet wird. Zusätzlich wird der Name der einzufügenden Datei in
diesen Rahmen geschrieben.
Tip: Verwendet man die Option `draft' in der Klassendeklaration, so gilt
diese auch für das Paket `graphicx'. Diese globale Option kann jedoch
mit der Paketoption `final' wieder überschrieben werden.
Will man weder Rahmen noch Dateinamen erhalten, so kann man folgenden
Trick verwenden. Man definiere vor \begin{document}, aber nach der
Anweisung \usepackage{graphicx}

  \makeatletter
    \renewcommand{\Ginclude@eps}[1]{}
  \makeatother

Dabei darf die Option `draft' _nicht_ gewählt werden.

6.3.3 Wie kann ich Teile meines Dokumentes im Querformat setzen? Wie
kann ich beispielsweise eine Tabelle mit Unterschrift um 90 Grad drehen,
die Kopf- und Fußzeile der Seite sollen aber ihre Ausrichtung behalten?

Dokumentteile können nur gedreht werden, wenn dies auch vom verwendeten
dvi-Gerätetreiber unterstützt wird.
Das LaTeX2e-Bundle `graphics' enthält das Paket `lscape', das eine
`landscape'-Umgebung zur Verfügung stellt. Der Inhalt dieser Umgebung
wird um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht und auf eine eigene
Seite plaziert. Zu Beginn und am Ende der Umgebung wird ein \clearpage
ausgeführt:

  \usepackage{lscape}
  % etc.
  \begin{landscape}
    \begin{figure}
      gedrehte Abbildung
      \caption{gedrehte Unterschrift}
    \end{figure}
    % evtl. noch weitere Abbildungen/normaler Text/etc.
  \end{landscape}
  % etc.

Will man nicht ganze Seiten drehen oder stören die implizit ausgeführten
\clearpage-Anweisungen, so kann man auch nur die Anweisung \rotatebox
aus dem Paket `graphics' verwenden:

  \usepackage{graphics} % oder `graphicx'
  % etc.
  \begin{figure}
    \rotatebox{90}{%
      \begin{minipage}{.6\textheight}
      gedrehte Abbildung
      \caption{gedrehte Unterschrift}
      \end{minipage}%
    }
  \end{figure}

Das Paket `rotating' bietet statt der einfachen \rotatebox-Anweisung mit
all ihren Nachteilen (Stichwort: `verbatim'!) die Umgebungen `rotate',
`turn' und `sideways', innerhalb der man (fast) beliebigen Text
plazieren kann. Für den Spezialfall, daß eine Abbildung bzw. Tafel wie
mit der Umgebung `landscape' eine komplette Seite füllt und um 90 Grad
gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden soll, gibt es die den `figure'-
und `table'- entsprechenden `sidewaysfigure'- und `sidewaystable'-
Umgebungen. Außerdem ist eine ältere Version dieses Pakets auch für
LaTeX 2.09 verfügbar.
Mehr über diese Pakete findet man in der Dokumentation ``grfguide.tex''
des `graphics'-Bundle, der mit `rotating' mitgelieferten Dokumentation
und dem Buch `Der LaTeX-Begleiter' sowie in Keith Reckdahls Artikel
`Using Imported Graphics in LaTeX2e' (siehe Frage 2.4.2).

lscape:    CTAN: macros/latex/required/graphics/
rotating:  CTAN: macros/latex/contrib/supported/rotating


6.3.4 Wie kann ich mit TeX farbigen Text setzen?

Das LaTeX2e-Bundle `graphics' enthält das Paket `color', das Befehle zur
Verfügung stellt, mit denen man Textteile einfärben, eine Box oder den
Hintergrund einer Seite farbig hinterlegen kann. Dies funktioniert
natürlich nur, wenn das Ausgabegerät (Drucker, Bildschirm) dazu in der
Lage ist und der dvi-Treiber die dazu notwendige Funktionalität hat,
entsprechende \special-Anweisungen mit den Farbbefehlen auszuwerten. Um
das Paket `color' an verschiedene Ausgabegeräte und dvi-Treiber
anzupassen, muß eine entsprechende Definitionsdatei für den jeweiligen
Treiber vorhanden sein bzw. noch erstellt werden. Auf jedem System
sollte in der Datei ``color.cfg'' eine dvi-Treiber-Definition als
Default angegeben sein. Das Paket `color' läßt sich dann wie folgt
verwenden:

  \usepackage{color}

Will man in einem Dokument einen vom Standard abweichenden dvi-Treiber
verwenden, so kann man den Namen der dvi-Treiber-Definition als Paket-
Option angeben:


  \usepackage[dvips]{color}

erzeugt eine dvi-Datei mit Farb-\special-Anweisungen für den dvi-
PostScript-Treiber `dvips'. Danach kann man die entstehende dvi-Datei
auch mit anderen dvi-Treibern übersetzen bzw. ausdrucken, jedoch werden
in den meisten Fällen die Farb-\special-Anweisungen nicht erkannt und
mit einer Warnung ignoriert.
Eine genauere Beschreibung der einzelnen Anweisungen und der vorhandenen
Definitionsdateien findet man in der Anleitung `grfguide' im Paket
`graphics'.

graphics/color:  CTAN: macros/latex/required/graphics/


6.3.5 Bei mit XFig erstellten und exportierten Zeichnungen erhalte ich
bei der Einbindung in LaTeX den Fehler, daß \SetFigFont nicht definiert
ist. Was ist falsch?

Das Programm `fig2dev', das XFig zum Wandeln und Exportieren von Fig-
Bildern aufruft, hat in den Versionen vor Version 3.1pl1 einen Fehler,
der dazu führt, daß das Makro \SetFigFont nicht immer definiert ist.
Nach einem Update des Paketes `Transfig', das `fig2dev' enthält,
verschwindet der Fehler. Kann man auf den Update nicht warten, bietet
sich auch als Einfachstlösung die Definition \newcommand{\SetFigFont}[3]
{} in der Dokumentpräambel an.

transfig/fig2dev:  CTAN: graphics/transfig/


6.3.6 Bei Verwendung von PiCTeX erhalte ich die Meldung `No room for a
new \dimen'. Wie kann ich das vermeiden?

PiCTeX verwendet sehr viele von TeXs Zähler- und Längenregistern und
wenn noch weitere Pakete hinzugeladen werden, die ebenso Register
benötigen, gehen die jeweils 256 vorhandenen, von denen LaTeX bereits
nicht wenige benötigt, aus. Die erste Lösung besteht in der Verwendung
des ConTeXt-Moduls `m-pictex' von Hans Hagen, das beim Laden von PiCTeX
dafür sorgt, daß statt Längen- an einigen Stellen Glue-Register
verwendet werden. Eine alternative Lösung besteht in der Verwendung des
Paketes `pictexwd', eines von Andreas Schrell veränderten PiCTeX, das
weniger Längenregister benutzt.

m-pictex:  CTAN: macros/context/pictex/
pictexwd:  CTAN: graphics/pictex/addon/


6.3.7 Was kann ich tun, wenn eine Grafik im EPS-Format beim Einfügen in
ein LaTeX-Dokument Probleme bereitet?

Nicht selten erzeugen Grafikprogramme beim Speichern der Ergebnisse im
PostScript-Code keine oder eine fehlerhafte Boundingbox-Kommentarzeile.
Diese Angabe ist jedoch beim Einfügen der Grafik in ein LaTeX-Dokument
unbedingt erforderlich, da sonst der benötigte Platz nicht korrekt
berechnet werden kann. Ist die Boundingbox-Zeile fehlerhaft, kann
folgendermaßen vorgegangen werden:

  Manuelle Korrektur:

      Man lade die EPS-Datei in einen PostScript-Viewer und notiere sich
      die Koordinaten der linken unteren (ll,lr) und der rechten oberen
      (ul,ur) Ecke des interessierenden Teils der Grafik, wobei die
      Maßeinheit bp (big points) verwendet werden muß. Diese Werte trage
      man nun mit Hilfe eines ASCII-Editors in die EPS-Datei ein:

        %%BoundingBox: ll lr ul ur

      Statt des Eintrags in die EPS-Datei können die Werte auch als
      optionaler Parameter der \includegraphics-Anweisung angegeben
      werden:

        \includegraphics[bb= ll lr ul ur]{dateiname}


  Automatische Korrektur:

      Man verwende das Programm `epstool' in der folgenden Weise:

        epstool -b -c -oausgabedatei.eps eingabedatei.eps

      In der Datei ``eingabedatei.eps'' befinde sich die fehlerhafte
      Grafik, danach enthält ``ausgabedatei.eps'' die korrigierte
      Grafik. `epstool' erfordert die vorherige Installation des
      PostScript-Interpreters `Ghostscript'.

Sollte trotz korrekter Angabe der BoundingBox ein ungünstiges Ergebnis
entstehen, kann es daran liegen, daß die EPS-Datei fälschlicherweise
PostScript-Anweisungen enthält, die auch den Bereich außerhalb der
BoundingBox verändern. Mit der Option [clip] der Anweisung
\includegraphics wird die Ausgabe auf den Bereich der BoundingBox
beschränkt.

epstool:      CTAN: support/ghostscript/rjl/
ghostscript:  CTAN: support/ghostscript/aladdin/


6.3.8 Wie kann ich unter Windows Bilder, Grafiken etc. mit LaTeX
verwenden?

Um Bilder u.ä. aus Windows-Programmen in LaTeX einzubinden, sollte man
diese im EPS-Format in eine Datei drucken. Da es mit den EPS-Dateien,
die die Standard-EPS-Druckertreiber unter Windows erzeugen, immer wieder
zu Problemen kommt, sollte man stattdessen die PostScript-Druckertreiber
von Adobe installieren (siehe Abschnitt 11.3.6).
Damit die EPS-Datei nun problemlos und korrekt unter LaTeX mit der
Anweisung \includegraphics eingebunden werden kann, ist die Bounding-
Box-Angabe in der Datei zu bestimmen und eventuell zu korrigieren (siehe
Frage 6.3.7).

--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 6 ---